Chasey Kengtse Hostel in Lubra (Mustang, Nepal)

Umgeben von hohen Bergen, Tälern und Flüssen des Himalaya liegt das Chasey Kengtse Hostel in Lubra, einem abgelegenen Dorf im Bezirk Mustang im Nordwesten Nepals.

 

Die Kinder und Jugendlichen der Schule in Lubra kommen aus einem weiten Umkreis in ganz Mustang und Dolpo, wodurch der Weg zu ihren Familienhäusern oft mehrere Stunden oder gar Tage dauert – deswegen ist an die Schule ein Internat angeschlossen, Chasey Kengtse Hostel genannt. So haben die Schüler:innen die Möglichkeit, in Lubra zu wohnen und eine umfassende Schulbildung zu erhalten, soziale Werte zu erlernen, und die lokalen Traditionen kennenzulernen. Das Chasey Kengtse Hostel beherbergt eine Gemeinschaft von circa 80 Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis zwölf Jahren und auch die Schüler:inenn, deren Heimatdorf etwas näher ist, wohnen dort. Den Familien ist es möglich, ihre Kinder zu besuchen und während der langen Ferienzeiten leben die Kinder bei ihnen. Etwa sechs Lehrer:innen leben dauerhaft mit den Schüler:innen im Internat und kümmern sich um die Belange außerhalb der Schulzeit.

 

Das Dorf Lubra hat eine wichtige kulturelle Bedeutung durch die historische Verbindung mit Yungdrung Bön. Yungdrung Bön ist eine alte tibetische, spirituelle Tradition und zählt als eine fünf Hauptschulen im tibetischen Buddhismus. Wie andere buddhistische Lehren wird Yungdrung Bön heute auf der ganzen Welt vermittelt und praktiziert. Die Schüler:innen erleben die Tradition durch tägliche Rituale, Teilnahme an Dorfritualen und tägliche Meditation. Viele der Herkunftsfamilien gehören der Yungdrung Bön Tradition an, doch im Chasey Kengtse Hostel wird generell großer Wert auf religiöse Vielfalt, Offenheit und wertebasierter Umgang miteinander gelegt.

 

Da der Dorfname ursprünglich tibetisch ist, gibt es verschiedene Schreibweisen dafür, darunter Lubra, Lupra und Lubrak.

 

Unterricht

Alle regulären Schulfächer wie Nepalesische Sprache und Grammatik, Naturwissenschaften, Sozialkunde und Englisch werden unterrichtet. Dazu kommt für alle Klassen Unterricht der tibetischen Sprache, was die zugrunde liegende Sprache der lokalen Dialekte in Mustang und Dolpo und der lokalen kulturellen Traditionen ist. Ab der 6. Klasse werden die meisten Schulfächer in englischer Sprache mit hochwertigen Schulbüchern unterrichtet. So werden sowohl moderne Inhalte vermittelt als auch die lokale Tradition bewahrt.

 

Ganzheitliche Ausbildung

In der Schule wird umfassendes Wissen vermittelt und die Kinder bekommen dort, sowie bei den Lernstunden im Internat, individuelle Unterstützung, für die die Lehrer speziell ausgebildet sind. Darüber hinaus werden im Internatsleben soziale Werte und künstlerische Fähigkeiten entwickelt. Ein weiterer fester Bestandteil des Alltags ist die religiöse Praxis. Dazu gehört das Pflegen des Altars, die Gebete vor dem Essen und die Teilnahme an Ritualen im Dorf.

Die im Internat lebenden Lehrer:innen helfen bei den Hausaufgaben, kümmern sich um Hygiene, die Regeln des Zusammenlebens und die Tagesroutine außerhalb der Schule. Das Kochteam stellt eine angemessene und gesunde Ernährung mit lokalen Zutaten sicher.

Die natürliche Umwelt spielt eine große Rolle im Alltag, bspw. beim gemeinsamen Kümmern um das Gewächshaus, für das es Aufgabenaufteilungen gibt, und beim wöchentlichen Säubern der Zimmer und des Geländes.

 

Wofür werden die Spendengelder benötigt? 

  • Verbesserungen und Instandhaltung der Gebäude.

  • Materialien für Schule und Freizeit (Stifte, Farben, Bastelmaterial, Bälle, ...).

  • Material für zusätzliche Projekte wie Kunst, Theater oder Tänze.

  • Gehälter für die von der NGO eingesetzten Lehrer:innen und Erzieher:innen – das sind diejenigen, die im Internat leben.

  • Winterschule in Kathmandu: Wenn das Internat wegen Schnee und Kälte geschlossen ist, leben die Schüler:innen der 6., 7. und 8. Klasse zusammen in Kathmandu. Sie erhalten dort Englisch- und Tibetischunterricht und unternehmen viele kulturelle Aktivitäten.

 

Die Schule hat einen sehr guten Ruf in der Region und ist vor allem für die Verbindung von traditionellen und modernen Werten und Wissen und die individuelle Betreuung bekannt. Das Dorf Lubra und das Internat kann auch besucht werden, Informationen auf Anfrage.

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